Innerhalb von akademischen Arbeiten stellen Plagiate ein ernsthaftes Problem dar. Sie bedrohen die Integrität und Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Texte. Ein Plagiat ist dann gegeben, wenn jemand die Ideen, Texte oder Forschungsergebnisse einer anderen Person – ohne entsprechende Quellenangabe – übernimmt und dann als seine eigene ausgibt. Das untergräbt die Arbeit des ursprünglichen Autors und verfälscht auch wissenschaftliche Ergebnisse und Fortschritte. Es ist rufschädigend und kann darüber hinaus auch strafbar sein.
Plagiate zu bekämpfen hat bei Bildungseinrichtungen eine große Bedeutung. Technologische Lösungen wie Turnitin bieten effektive Lösungen. Mittels dieser Plagiatserkennung kann die Originalität erkannt werden. Im heutigen Artikel möchten wir Ihnen alles rund um Turnitin erklären. Wie arbeitet das Programm und was ist es überhaupt? Mehr dazu bei uns!
Als webbasiertes System soll Turnitin dem Schutz vor Plagiaten dienen. Die Entwicklung stammt aus dem Jahr 1997. IParadigms ist der Herausgeber. Universitäten und Einrichtungen auf dem gesamten Globus nutzen das Tool. Texte werden auf ihr Original geprüft. Mittlerweile ist das Unternehmen in über 140 Ländern der Erde mit der eigenen Software auf dem Markt. Zahlreiche Partnerschaften mit akademischen Verlagen wurden geschlossen.
Es werden dabei unterschiedliche Funktionen zur Unterstützung von Lehrenden, aber auch Lernenden geboten – beispielsweise eine Originalitätsprüfung, Feedback-Optionen und mehr. Vor Abgabe Ihrer akademischen Werke können Studenten ihre wissenschaftlichen Arbeiten korrigieren und verbessern. Dies nutzt nicht nur Studenten, ihre Texte zu verbessern. Auch das Hochschulwesen profitiert. Der Ruf wird geschützt, da eine frühzeitige Plagiatsprüfung gegeben ist.
Eine Turnitin-Aufgabe wird von einem Dozenten über die Online-Lernumgebung einer Universität erstellt. Vor dem jeweiligen Fälligkeitsdatum wird die Arbeit von den Studenten ins System eingespielt. Zuvor hatten sie online übergreifenden Zugriff auf die gestellte Aufgabe.
Im Anschluss wird das eingereichte Werk um Übereinstimmungen anderer Quellen innerhalb des Textes geprüft. Dies geschieht für gewöhnlich innerhalb nur weniger Minuten. Dabei besitzen die Angestellten der Hochschule ebenfalls Zugriff auf die hinterlegten Daten. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits Benotungen oder Kommentare der Dozenten einpflegbar. Alternativ werden die Texte an die Studierenden zurückgesendet.
Zu jeder eingereichten Arbeit werden seitens Turnitin zweierlei Informationen übermittelt:
Turnitin bietet eine Vielzahl von Funktionen, die über die reine Plagiatsprüfung hinausgehen.
Im Feedback-Studio steht den Universitäten die Option zur Verfügung, den Studenten Hinweise zu Ihren Texten zu hinterlassen. So können die Schüler Ihre eingereichten Werke nochmals überarbeiten und verbessern.
Über die sogenannten Peer-Reviews wird ein indirektes Feedback-Netzwerk unter den Studenten aufgebaut. Sie können sich so gegenseitig mit konstruktiven Einwänden unterstützen.
Hier erhalten Sie direktes und sofortiges Feedback zu Ihren Schreibfähigkeiten. Mit einer entsprechenden Rückmeldung können Plagiate frühzeitig erkannt werden. Weitere Fälle von Plagiatsverstößen innerhalb deutscher Dissertationen, können so vermieden werden.
Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lehrkräfte und Schüler näher zueinander zu bringen. Durch Plagiatsprüfungen bezweckt der Anbieter, dass frühzeitig Unterstützung angeboten wird.
Turnitin kann helfen, verschiedene Formen von akademischem Fehlverhalten aufzudecken, die als Straftaten oder Verstöße gegen akademische Regeln gelten können:
Vergehen | Erklärung |
Selbstplagiat | Hier schlägt das Programm auf Arbeiten an, die bereits von Ihnen selbst eingereicht, aber nicht gekennzeichnet wurden. |
Textmanipulation | Nur leicht veränderte Texte werden erkannt. Das haben Sie getan, um die Plagiatsprüfung auszutricksen. |
Ghostwriting | Haben Sie eine Arbeit eingereicht, die von anderen stammt? Das erkennt die Software und gibt eine entsprechende Rückmeldung. |
Wie es so schön heißt: Andere Länder, andere Sitten – so kann hier gesagt werden “unterschiedliche Universitäten, unterschiedliche Normen”!
Die akzeptable Plagiatsrate variiert stark zwischen verschiedenen Universitäten und Bildungseinrichtungen. Einige Hochschulen setzen eine strenge Null-Toleranz-Politik durch, während andere eine geringe Akzeptanz (z.B. bis zu 10%) tolerieren.
Die Rückmeldungen von Turnitin selbst sind wie folgt aufgeschlüsselt:
Grün | Ein Wort bis 24% übereinstimmender Text |
Gelb | 25-49% übereinstimmender Text |
Orange | 50-74% übereinstimmender Text |
Rot | 75-100% übereinstimmender Text |
Studierende können Turnitin in der Regel über ihre Bildungseinrichtungen nutzen. Dazu müssen sie sich in das System ihrer Schule oder Universität einloggen und ihre Arbeiten zur Prüfung einreichen.
Einige Bildungseinrichtungen bieten ihren Studenten auch direkten Zugang zu Turnitin, sodass sie ihre Arbeiten vor der endgültigen Einreichung selbst überprüfen können.
Um Turnitin als Studierender nutzen zu können, sind in der Regel folgende Voraussetzungen erforderlich:
Sie benötigen Zugangsdaten. Diese werden Ihnen von Ihrer Hochschule bzw. Universität zur Verfügung gestellt.
Es muss seitens der Schule ein Portal bzw. eine Plattform bereitgestellt werden. Darüber werden die Arbeiten hochgeladen. Im Anschluss erfolgt die Überprüfung.
Damit Studierende genau darüber informiert sind, wie die Software funktioniert, wird oftmals eine Schulung oder Anleitung zur Verfügung gestellt.
ExamSoft gehört zu Turnitin. Hierüber sollen die Ergebnisse gesamter Studiengänge verbessert werden. Dies geschieht durch die Kenntnis, gewonnen aus digitalen Prüfungen. Digitale Prüfungen können während eines Tests durchgeführt werden – und das ohne Internetverbindung!
Grundsätzlich ist Turnitin nicht kostenlos nutzbar. Die jeweilige Institution, also die Universität, Volksschule oder ähnliche Einrichtung, bezahlt für die Nutzung der Software. Auf Studenten werden die Kosten lediglich indirekt umgelegt. Sie bezahlen in Form Ihrer Studiengebühren.
Der Anbieter Scribbr – bekannt aus der Ghostwriting-Szene – bietet eine Partnerschaft. Es wird eine begrenzt kostenfreie Möglichkeit zur Plagiatsprüfung der Software angeboten.
Turnitin hat begonnen, Tools zur Erkennung von künstlicher Intelligenz (KI) generierten Texten, wie sie von ChatGPT erstellt werden, zu integrieren. Diese Technologien sind jedoch noch in der Entwicklung und können nicht immer mit 100%iger Genauigkeit feststellen, ob ein Text von einer KI stammt.
Laut der Turnitin-Website und spezifischen Richtlinien, wie denen von der Vanderbilt University, werden derzeit Methoden entwickelt und getestet, um KI-generierte Texte zu erkennen. Die Erfahrungen und Rückmeldungen der Universitäten sind gemischt, und es wird daran gearbeitet, die Erkennungsmethoden zu verfeinern.
Je nach Umfang und auch der Nutzung der Dienste variieren die Kosten. Nicht für jede Universität sind die Kosten identisch.
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Kann Turnitin Texte erkennen, die von KI (Künstliche Intelligenz) geschrieben wurden?
Jein! Turnitin besitzt eine Funktion zur Detektion künstlicher Intelligenz. Laut Erfahrungen internationaler Universitäten (z. B. Vanderbilt University) sind diese äußerst unterschiedlich. Einige Nutzer haben die KI-Erkennung abgeschaltet.
Turnitin für Studenten: Ist die Plagiatsprüfung kostenlos?
Die Antwort lautet: Nein! Mit Turnitin ist die Plagiatsprüfung nicht kostenlos durchführbar. Hierzu müssen Sie auf andere Programme zurückgreifen. Alternativ setzen Sie auf eine Partnerschaft mit Scribbr. In Kooperation besteht die Nutzung eines kostenfreien und begrenzten Zugangs zur Plagiatsprüfung.
Kann Turnitin weltweit genutzt werden?
Ja, Turnitin ist weltweit nutzbar. Egal ob in Mexiko, Tokyo oder Stockholm. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen auf der ganzen Welt. Über 140 Länder sind an das Netzwerk angeschlossen.
Wie viele Werke sind in Turnitin integriert?
Das Unternehmen selbst gibt an, dass mehr als 90 Milliarden Werke, Webseiten und Vorlagen der Prüfung durch die Software unterliegen. Darunter die unterschiedlichsten Fachgebiete. Und das in allen möglichen Sprachen.